Dienstag, 16. Juni 2009

Die Zukunft ist barrierefrei und serviceorientiert

Statement des DIS Instituts zur Entwicklung im Bereich Serviceimmobilien, Betreutes Wohnen und Pflege.

Mega – Trend: Schaffung “demografiefester Wohnungsbestände”

Hinsichtlich der zu erwartenden Komplexität aus Versorgungstrukturen und Bedürfnissen der Kunden (Mieter oder auch Erwerber) und dem individuellen Leistungsvermögen wird das Thema Seniorenimmobilien insgesamt globaler zu betrachten sein. Zumindest auf der Quartiersebene werden mehrteilige Lösungen zur Absicherung von Versorgungs- und Betriebsformen benötigt.

Der Schlüssel für die Entwicklung und Umsetzung dieser liegt im Bestand. Nicht nur das hier umfängliche Anpassungsmaßnahmen (wie beispielsweise die Reduzierung von Barrieren und das Thema Energie) notwendig werden, spielt ebenfalls der Rückbau von nicht mehr zeitgemäßen Immobilien eine Rolle. Bei jeder Investitionsentscheidung sollten Alternativen wie Neubau und / oder Kernsanierung kalkulativ betrachtet werden, welche im Kontext zur Nachhaltigkeitsdiskussion unter Berücksichtigung der Life-Cycle-Costing stehen. Ohne diese Würdigung wird eine ressourcenschonende Immobilienpolitik unter gesamtgesellschaftlicher Verantwortung nicht sinnvoll erscheinen.

Gerade im Segment der Seniorenimmobilien ist die Bandbreite stark ausgeprägt. Von individuellen Nischenlösungen bis hin zu quartiers- und kommunalprägenden Investments sind jegliche Arten von Engagements sowie Beteiligungen möglich. Der prägende Grundsatz hierbei lautet: die Lösungen liegen in der Gegenwart, die Maßstäbe der Vergangenheit können als Referenz dienen, benötigen aber zur Realisierung eine Innovationskraft in die Zukunft.

Investment – Guideline:

Kanon der 10 konzeptionellen Erfolgsfaktoren Zusammengefasst lassen sich folgende Thesen für eine Guideline aufstellen:

  1. die Lage und die Nutzungsart der Immobilien in Verbindung mit der Unternehmensstrategie entscheidet über den Erfolg,
  2. Seniorenimmobilien sind an einen Betreiber gebunden, wobei das Denken und Planen kompatibel zu den Abläufen und Prozessen gestaltet werden muss (die Schlüssigkeit von “Hardware = Immobilie” und “Software = Betrieb” entscheidet über den Gesamterfolg),
  3. eine äußere Mitbestimmung –von gesetzgeberischen Maßnahmen bis hin zu Aufsichtsbehörden- flankiert den gesamten Entwicklungs- und Lebensprozess der Immobilien, dies erfordert professionelles Agieren von Anfang an,
  4. der Paradigmenwechsel im “System Pflege” öffnet neue Gestaltungsmöglichkeiten und Produktlinien für die Immobilien- und Wohnungswirtschaft,
  5. eine stärker werdende Transparenz gewinnt auf Nutzer- wie auch auf Anbieterseite an Bedeutung. Kommunikation und eine verbraucherorientierte Haltung sind Grundlage für dieses Face to Face Business,
  6. Baumaßnahmen und Investitionsentscheidungen (insbesondere im Bestand) sollten hinsichtlich ihrer Zielgruppenberührung nur nach einem “Demografie-Check” erfolgen,
  7. die Themen Energie, Lebenszykluskosten sowie die gesamte Diskussion um Nachhaltigkeit und Green-Building werden zukünftig an Bedeutung gewinnen. Zum einen aus Gründen der Wirtschaftlichkeit / Finanzierbarkeit und zum anderen aus Image- bzw. Marketinggründen,
  8. der Schlüssel für eine gesamtwirtschaftliche und gesellschaftlichen Lösung der Zukunftstaufgaben liegt im Wohnungsbestand,
  9. professionelle Bauherren, innovative Betreiber, regional verbundene Banken und realistisch handelnde, sowie mit den Themen vertraute, Manager sind die Player des Marktes,
  10. der Seniorenmarkt selbst ist vielschichtig, wachstumsstark und eine der wenigen Zukunftsfelder der Immobilien- und Wohnungswirtschaft.

Auszug Beitrag zum Handbuch Brunner (Hrsg.) “Immobilieninvestment”, 3. Aufl. (erscheint 2009) “Konzeptionelle Erfolgsfaktoren von Seniorenimmobilien für institutionelle Investoren und Wohnungsunternehmen”

Autoren: Prof. Lothar Marx, Dipl. – Ing. Architekt, Honorarprofessor für barrierefreies Bauen für ältere und behinderte Menschen, TU München Uwe Groß, Geschäftsführer, DIS Institut für ServiceImmobilien GmbH Dr. Lutz H. Michel MRICS, Rechtsanwalt, Mitglied des wiss. Beirats DIS Institut für ServiceImmobilien GmbH

Keine Kommentare: