Donnerstag, 30. November 2006

DIS Institut mit Vortrag auf der Jahrestagung des Erwin-Stauss-Institutes

Dr. Erich Limpens referierte im Rahmen der Jahrestagung des Erwin-Stauss-Institutes (ESI) am 30.11.2006 in Bremen zum Thema „Seniorenimmobilien im Qualitätsfokus“. Die ESI-Tagung 2006, welche das Generalthema „Zukunft der Pflege-Immobilie“ hatte, beleuchtete schwerpunktmäßig aktuelle demographische Entwicklungen, sich wandelnde Bedürfnisse heutiger Senioren, aktuelle Tendenzen und Entwicklungen in der Pflege als auch die sich abzeichnenden wohnungswirtschaftlichen Folgen.

Dr. Limpens erläuterte in seinem fast einstündigen Vortrag, dass es bekanntlich nur wenige Investitionsfelder der Immobilienwirtschaft gibt, bei denen Hoffnung und Enttäuschung so eng beieinander liegen wie bei den seniorenorientierten Betreiberimmobilien bzw. speziell bei Anlagen des Betreuten Wohnens. Ursächlich hierfür war bis dato primär das Fehlen geeigneter Qualitätsmaßstäbe, die sowohl dem Nutzer als auch dem Betreiber, der finanzierenden Bank und letztlich dem Investor als Maßstab dienen. Bislang förderte eine Flut regionaler sowie interessengeleiteter „Gütesiegel“ eher die Intransparenz, als dass sie Klarheit schafften. Limpens führte aus, dass dem gegenüber der Trend zu verzeichnen ist, seniorenorientierte Bestandsobjekte sowie in der Planung befindliche Projekte standardisierten, allgemeingültigen Ratingsystemen zu unterwerfen, um eine objektive Beurteilung oder qualitätsgerichtete Konzeption zu ermöglichen und einen nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg zu sichern. Speziell vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden demographischen Entwicklungen würde das Thema „Qualität“ auch auf dem Sektor der Seniorenimmobilien mehr und mehr an Bedeutung gewinnen. Mit den beiden Kriterienkatalogen der Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche Forschung (GIF), so räumte Dr. Limpens ein, wurden 2003 bzw. 2005 erstmals wissenschaftlich fundierte Instrumentarien geschaffen, die eine Qualitätsbeurteilung von Service-Wohnimmobilien als auch Pflegeimmobilien ermöglichten. Ferner führte er aus, dass mittels der ab Herbst 2006 gültigen, neu geschaffenen DIN 77800 zum ersten Mal ein praxisorientiertes Instrument zur bundesweiten, freiwilligen Qualitätssicherung auf den Markt käme. Diese neue Norm würde Mindestqualitätsstandards definieren, die für sämtliche Anbieter des Betreuten Wohnens eine Orientierungshilfe böte sowie die Leistungsqualität betreuter Wohnangebote für den Verbraucher transparent und vergleichbar machen würde.